Neue Vorschriften, neue Risiken, neue Chancen: Warum Betreiber in der Energiebranche 2025 zentrale Weichen stellen müssen und wie IT zur echten Resilienz beiträgt.
Die Energiebranche steht unter Hochspannung und das nicht nur im wörtlichen Sinne. Als zentrale Säule der kritischen Infrastruktur (KRITIS) rückt sie stärker denn je in den Fokus von Politik, Öffentlichkeit und Cyberkriminellen.
Mit der neuen NIS2-Richtlinie, dem IT-Sicherheitsgesetz 2.0 und der zunehmenden Bedrohungslage verschärfen sich die Anforderungen an Energieversorger und Netzbetreiber spürbar. Gleichzeitig bietet die Digitalisierung enorme Chancen: für mehr Resilienz, Effizienz und Wettbewerbsvorteile.
Doch klar ist auch: Wer bestehen will, braucht Klarheit, Überblick und ein solides technisches Fundament. Wir zeigen die sechs Themen, die Entscheider:innen jetzt auf dem Radar haben sollten.
1. NIS2 & IT-Sicherheitsgesetz 2.0: Jetzt ist die Energiebranche gefragt
Mit der Umsetzung von NIS2 und dem verschärften IT-Sicherheitsgesetz werden die Compliance-Anforderungen deutlich ausgeweitet, auch auf viele Unternehmen, die bisher nicht betroffen waren.
Das heißt konkret:
- Mehr Nachweispflichten bei Sicherheitsvorfällen
- Strengere Vorgaben für Risikomanagement & Schutzmaßnahmen
- Erweiterter Geltungsbereich, auch für Zulieferer und Dienstleister
Gerade mittelgroße Versorger stehen vor der Herausforderung, zusätzliche Anforderungen mit begrenzten Ressourcen umzusetzen. Dabei lohnt sich ein smarter Ansatz: Automatisierung, Tracking und integrierte Dokumentation statt manueller Nachbearbeitung.
💡 Tipp: Wer Prozesse und Maßnahmen bereits während der Umsetzung sauber mitdokumentiert, spart später enorm viel Aufwand. Ein Prinzip, das sich durch alle Projekte bei flowciety zieht.
2. Versorgungssicherheit & Resilienz: Schwachstellen kennen, bevor sie kritisch werden
Physische Netze, digitale Steuerungen, IoT-Geräte, externe Dienstleister: Die Energiebranche ist hochgradig vernetzt und damit anfällig. Ein einzelner Ausfall kann Kaskadeneffekte auslösen.
Wichtige Hebel für mehr Resilienz:
- Redundanzen in kritischen Systemen schaffen
- OT und IT intelligent verzahnen, um Frühwarnsignale besser zu erkennen
- Single Points of Failure systematisch identifizieren
- Lieferanten-Management auf KRITIS-Tauglichkeit prüfen

Gezielte Resilienzstrategien helfen kritische Schwachstellen zu erkennen. (Quelle: Adobe Stock – Muhammad Adnan)
flowciety arbeitet aktuell mit Versorgern an praxistauglichen Maßnahmen zur Stärkung der Versorgungsstabilität. Wer frühzeitig dabei ist, profitiert vom Austausch und konkreten Erfahrungswerten. Sprechen Sie uns an – wir teilen unsere Erkenntnisse gerne mit Ihnen.
3. Cybersecurity: Zwischen Ransomware und staatlichen Angriffen
Cyberangriffe auf Energieinfrastrukturen sind keine Zukunftsszenarien mehr, sie passieren täglich. Die Angriffsfläche wächst, die Methoden werden raffinierter.
Was jetzt hilft:
- Segmentierung sensibler Systeme: Aufteilung und Isolierung des Netzwerks in kleinere, abgeschottete Bereiche, damit sich ein Angreifer im Ernstfall nicht ungehindert weiterbewegen kann.
- Zero-Trust-Architekturen & Zugriffskonzepte: Vertrauensebene für jedes System, Gerät und jede Person im Netzwerk minimieren. Jeder Zugriff muss explizit überprüft und autorisiert werden, unabhängig vom Standort des Nutzers.
- Incident-Response-Übungen & realistische Notfalltests: Simulieren von Angriffsszenarien, um das Team auf reale Bedrohungen vorzubereiten und schnelle Reaktionszeiten zu gewährleisten. Je realistischer die Tests, desto besser die Vorbereitung auf echte Vorfälle.
- Awareness-Schulungen: Schulungen für Mitarbeiter:innen, die nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch das Sicherheitsbewusstsein stärken. Die besten Schulungen verhindern, dass Fehler durch mangelndes Wissen passieren und reduzieren menschliche Fehler als Sicherheitsrisiko.
Oft fehlt der Überblick, welche Systeme wie miteinander kommunizieren. Eine sinnvoll geplante IT-Architektur, die auf den spezifischen Anwendungsfall abgestimmt ist, sorgt nicht nur für einen besseren Überblick, sondern spart auch langfristig eine Menge Geld (durch geringeren Personalaufwand, Vermeidung von Schadensersatzansprüchen und Strafen). Wenn Sie noch keinen Überblick darüber haben, welche Systeme wann und wie miteinander kommunizieren, ist es höchste Zeit, eine Übersicht zu erstellen.
Zugegeben: Das kann zu Beginn eine Herausforderung sein. Aber auch wenn Sie nur in einem Bereich oder Prozess anfangen, lohnt sich der Aufwand. Architekturübersichten schaffen Klarheit, indem sie eine detaillierte Visualisierung der Systemlandschaft und ihrer Verbindungen bieten. Diese Transparenz ist essenziell für die Entwicklung von effektiven Schutzmaßnahmen und Sicherheitsstrategien.

Präzise Architekturübersichten bilden die Grundlage für wirksame Schutzmaßnahmen. (Quelle: Adobe Stock – Nirusmee)
Bei unseren Projekten setzen wir regelmäßig auf diese Methode: Wir erstellen präzise Architekturübersichten, die es ermöglichen, alle kritischen Systeme und deren Verbindungen zu verstehen. So können Sie gezielt Schutzmaßnahmen umsetzen und Ihre IT-Infrastruktur nachhaltig absichern.
4. Notfallmanagement: Vom Plan zur gelebten Praxis
Pläne für den Ernstfall sind Pflicht, doch oft sind sie unvollständig oder veraltet. Und: In Krisensituationen zählt jede Sekunde.
Daher jetzt prüfen:
- Gibt es funktionierende Kommunikationswege (intern & extern)?
- Sind Krisenteams benannt und trainieren sie regelmäßig?
- Wurden Blackout-Szenarien realistisch durchgespielt?
Die gute Nachricht: Viele Ansätze sind bereits da und oft fehlt nur die zentrale Übersicht. Erste Schritte: vorhandene Dokumente sichten, Verantwortlichkeiten klären, Ablagestrukturen vereinheitlichen.
5. Physische Sicherheit & Social Engineering: Schutz fängt bei den Basics an
Nicht nur „Bits und Bytes“ sind gefährdet. Auch physische Anlagen geraten zunehmend ins Visier, wie Sabotageakte an zentralen Knotenpunkten wie Umspannwerke oder Pipelines zeigen.
Relevante Maßnahmen:
- Zutrittskontrollen & Überwachungssysteme
- Bauliche Schutzmaßnahmen, auch gegen Wetterextreme
- Zusammenarbeit mit Behörden & Sicherheitsdiensten
Ein meist vernachlässigter Punkt ist das Thema „Social Engineering“. Unberechtigte Zutritte erfolgen bspw. über Unachtsamkeiten der eigenen Mitarbeiter:innen und oft reichen ein Ausweis am Schlüsselband und ein freundliches Lächeln. Schulungen mit echten Aha-Momenten – etwa über simulierte Penetrationstests – schaffen Awareness und stärken das Sicherheitsbewusstsein nachhaltig.
6. Nachhaltigkeit als strategischer Faktor – auch in der IT
Die Energiewende bringt neue Herausforderungen mit sich: Dezentralität, Speichertechnologien, Smart Grids. Das erhöht die Komplexität und die Angriffsfläche.
Chancen entstehen dort, wo Technik klug geplant ist:
- Dezentrale Steuerungskonzepte, die dennoch sicher und stabil bleiben
- IT-Blueprints für neue Assets, die schnelles Rollout ermöglichen
- Sicherheitskonzepte, die neue Technologien direkt mitdenken
flowciety entwickelt gemeinsam mit Energieversorgern modulare Architekturansätze, die Sicherheit, Skalierbarkeit und Nachhaltigkeit vereinen – mit konkretem Mehrwert für Betrieb & Business.
Nachhaltigkeit als strategischer Faktor – auch in der IT
Die Energiebranche steht im Zentrum der KRITIS-Debatte. Klar ist: Wer nur auf gesetzliche Mindestanforderungen reagiert, wird abgehängt. Wer jedoch gezielt in Resilienz, Architektur und Klarheit investiert, sichert sich echte heute und in Zukunft echte Vorteile.
flowciety unterstützt Versorger genau an dieser Schnittstelle: zwischen Technik und Umsetzung, Sicherheit und Machbarkeit, Compliance und Effizienz.
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Quelle Titelbild: Adobe Stock – GG Kenji
Unser Motto: IT im Geschäftsalltag als Lösung etablieren, nicht als Quelle von Problemen.

